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Der stille Missbrauch. Wenn Mama einfach geht.

  • Autorenbild: Fräulein
    Fräulein
  • 28. Dez. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Ich möchte ein Thema aufgreifen das selten präventiv besprochen wird. Besprochen wird es in der Regel nur temporär, wenn wieder ein Fall von Kindermissbrauch in den Median auftaucht. So lange wie die Schlagzeile wirkt. Schnell werden Namen und Alter der Opfer anschließend vergessen. Ich möchte hier an einen Fall erinnern der knapp zwanzig Jahre zurückliegt. Ein Fall von Kindesmissbrauch.


*Triggerwarnung*


Vernachlässigung der Fürsorge ist Kindesmissbrauch.


Subtil, still, schleichend aber gefährlich , wie der Fall von 1999 der Daniela Jesse zeigt.

Daniela , 23 Jahre alt, lebte in Frankfurt/Oder und war die leibliche Mutter von vier Kindern.

Ihre Erstgeborene lebte bei der Oma, ein Stockwerk unter Danielas Wohnung in der Plattenbausiedlung am Stadtrand. Die beiden Söhne Kevin und Tobias ( zwei und drei Jahre alt zum Todeszeitpunkt ) , lebten mit Daniela zusammen in ihrer Wohnung. Das jüngste Kind, ein Mädchen , gab Daniela nach der Entbindung noch im Krankenhaus zur Adoption frei. Gemeinsam mit ihrer Mutter, welche das älteste Kind beherbergte, entschied Daniela sich dazu das Kind abzugeben da sie mit der , zu diesem Zeitpunkt bestehenden Situation , mit zwei bei ihr lebenden Kindern , überfordert war.


Daniela war alleinerziehend, alle vier Kinder stammten von unterschiedlichen Vätern, welche sich in der Erziehung und Betreuung der Kinder nicht mit einbanden. So entstand der Umstand das Danielas Mutter eine große Rolle in der Versorgung und Erziehung der Kinder übernahm.


In einem Interview zum Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ von 2004 ( Regie: Aelrun Goette ), gab Daniela an sich regelrecht kontrolliert zu fühlen durch die Präsents ihrer Mutter. Vorwürfe, Maßregelung und Lösungsvorschläge der Mutter , lösten in Daniela augenscheinlich ein Gefühl von Druck und Bedrängung aus, während die Versorgung der Kinder zunehmenden ein Problem für Daniela darstellte.


Immer häufiger ergriff Daniela die Flucht zu Liebhabern oder Freunden um der , sie überfordernden Situation zu entkommen, manchmal nahm sie ihre beiden Kinder Kevin und Tobias mit, manchmal blieben diese aber auch bei Danielas Mutter zurück.

Im Juni 1999 verließ Daniela ihre Wohnung um zu ihrem aktuellen Freund zu flüchten, ohne ihre Kinder mitzunehmen.


Sie blieb zwei Wochen weg ohne Kontakt zu ihrer Mutter oder anderen Verwandten aufzunehmen.

Nach dieser Auszeit kehrte sie in die Wohnung zurück, in der Annahme das ihre Mutter sich der Kinder angenommen hätte.

Zuhause angekommen fand sie Kevin und Tobias tot auf dem Fußboden vor. Beide waren verdurstet.


Laut ermittelnder Polizei Frankfurt/Oder waren die Leichnamen stark dehydriert, weißten Anzeichen einer längeren Liegezeit auf, die Verwesung war fortgeschritten und es begann eine Mumifikation.


Alles deute daraufhin das Kevin und Tobias vor längerer Zeit verstorben waren durch den Mangel an Flüssigkeit. Kevin und Tobias wurden zu Tode vernachlässigt und das in ihrem eigenen Zuhause. Der Ort , welcher für Kinder der sicherste sein sollte.


Aber bitte, wo war Oma ? War sie nicht stätig präsent? Wo waren die Nachbar, welche bei den späteren Ermittlungen angaben seltsam laute Geräusche aus der Wohnung gehört zu haben und das obwohl Daniela schon längere Zeit nicht mehr gesehen wurde. Wo war das Jugendamt , dass Kenntnis davon hatte das Daniela eine Mehrfachmutter die mit der Situation überfordert war?


Im Interview zum Dokumentarfilm gab eine Mitarbeiterin des Jugendamts Frankfurt/Oder an , dass die Verhältnisse in der Wohnung von Daniela Jesse geregelt gewesen sein sollten und das es zum derzeitigen Zeitpunkt kein Grund zur Besorgnis gab.

Wiederum spricht einige Sequenzen später ein ermittelnder Polizeibeamter darüber das die Zustände in der Wohnung Jesse keinen hygienischen Zuständen glich. Übersichtsaufnahmen aus den Ermittlungen zeigen auf, dass es keine intakten Schlafplätze gab, die Wohnung mit Unrat, Nahrungsmittelresten und Müll verkommen war.


Wiederspruch. Vernachlässigung der Behörden. Vernachlässigung der Sorgeberechtigten. Vernachlässigung durch das soziale Umfeld. „Kehr vor deiner eigenen Haustür.“- kann leben kosten. Tobias und Kevin sind tot.




Quelle : Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ von Aelrun Goette ( 2004 )

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